Dresdner Forscher arbeiten mit weltweit neuer Technik gegen Krebs
Eine bahnbrechende Technologie zur Präzisionsbestrahlung von Protonen und die Verwendung von Echtzeit-MRT-Bildern werden in Dresden erstmals kombiniert. Dadurch setzen sich die Forscher an die Spitze der weltweiten Krebsbekämpfung.
“Dieses Gerät ist für uns gebaut worden. Über jedes einzelne Detail haben wir dabei nachgedacht”, sagt Professor Aswin Hoffmann, Leiter des Dresdner Forschungsteams. Mit dem weltweit einzigartigen Großgerät sollen in Zukunft Patienten behandelt werden können.
“Es gibt derzeit keine Möglichkeit, den Tumor während der Protonenbestrahlung in Echtzeit zu verfolgen”, erklärt Hoffmann. Die neue Technologie ermöglicht es, den Tumor millimetergenau zu lokalisieren und die Bestrahlung nur dann durchzuführen, wenn der Tumor im Fokus liegt. Dadurch wird gesundes Gewebe um den Tumor herum geschont und die Nebenwirkungen der Behandlung reduziert.
Eine bisher unerreichte Kombination zweier Technologien
Die Kombination aus Protonenbestrahlung und Ganzkörper-MRT ist bisher einzigartig. Diese beiden Techniken sollten sich eigentlich gegenseitig stören, doch die Dresdner Forscher haben einen Weg gefunden, sie erfolgreich zu kombinieren. Die Protonenbestrahlung ermöglicht eine präzise Behandlung des Tumors, während die Echtzeit-MRT-Bilder eine genaue Positionierung des Protonenstrahls ermöglichen.
Einzigartiges Großgerät in Dresden
Das neue Großgerät wurde bei Oncoray in Dresden aufgebaut, dem Nationalen Zentrum für Strahlenforschung in der Onkologie. Mit einer Investition von 5,4 Millionen Euro, wovon 90 Prozent vom Bund getragen werden, ist es ein bedeutender Schritt in der Krebsforschung. Die Einrichtung verfügt zudem über eine einzigartige Infrastruktur, darunter ein Protonenbeschleuniger im Keller, der Protonen auf etwa 60 Prozent der Lichtgeschwindigkeit beschleunigen kann.
Die Zukunft der Krebstherapie
Das Ziel der Dresdner Forscher ist eine effektivere Krebstherapie mit höheren Überlebenschancen. Wenn alles wie geplant verläuft, könnten in fünf bis sechs Jahren die ersten Patienten mit dieser einzigartigen Technologie behandelt werden. Es gibt jedoch noch viele offene Fragen und weitere Forschungsschritte, da es sich um Neuland handelt. Dennoch sind die Aussichten vielversprechend und Dresden befindet sich in der ersten Reihe der bahnbrechenden Krebsbekämpfungstechnologien.
